Als wir Kinder waren, verbrachten wir
jeden Sommer und auch die Winterferien in Villa Gesell. Das gelbe Haus meiner
Mutter stand direkt am Strand in der Nordzone und man konnte es vom Wasser her
sehen und vom Haus her auch die ganze Aktivität am Strand.
Aber zu der Zeit, waren gar nicht so
viele Leute da und meistens waren es dieselben Nachbarn von Jahren zuvor, was
meiner Mutter die Freiheit gab, uns Kinder vom Haus aus am Strand zu
beobachten. Natürlich gab es strikte Regeln, wie zum Beispiel: Wir durften
nicht alleine ins Meer.
Und so saßen wir am Strand und buddelten
im Sand. Wir bauten Sandschlösser mit Wasserkanälen drum herum. Mit meinem
Bruder bauten wir richtige Dörfer und schoben unsere Duravit-Autos da herum.
Einmal saßen wir auf der Düne. Es war zu
windig unten am Meer. Da kamen meine Mutter und meine Tante mit Schaufeln und
Spaten an. „Warum buddelt ihr nicht ein ganz großes Loch?“
Mein großer Bruder und meine Kusine
nahmen die schweren Spaten, meine kleine Schwester und ich, die Plastikschaufeln.
Die Großen hatten die Pflicht, das Loch zu graben. Wir Kleinen mussten den Sand
zerstreuen und gleichmäßig verteilen. Und so arbeiteten wir den ganzen Tag
lang. Zwischendurch wurden wir zum Mittagessen gerufen, aber danach ging es sofort wieder weiter.
Nach einer ganzen Weile rief mein Bruder
aus dem Rieseloch raus: „Ruf die Mama! Sie soll mall schnell kommen!“
So liefen wir zu zweit und holten Mama ans
Loch. Es war so breit und so lang wie ein Auto! Und es war so tief, dass wir
eine Leiter holen mussten, damit mein Bruder und die Kusine herausklettern
konnten!
Das war vielleicht eine Sache! Wir
holten einen Tisch, vier Stühle, Papier, einen Stift und die Würfel, brachten alles
in das Loch, kletterten die Leiter, die im Loch stand, hinunter und verbrachten
den ganzen Nachmittag mit „Generala“ ( Würfelspiel).
Im Loch war gar kein Wind.
Desi K. de C.
Zeichnung: Gerda S.
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